Hier etwas Wissenschaftliches:
Abteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Unterabteilung: Bedecktsamer (Angiospermae)
Klasse: Einkeimblättrige (Monocotyledoneae)
Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales)
Familie: Blumenrohrgewächse (Cannaceae)
Name:
Canna Indica,
Indisches Blumenrohr,
auch essbare Canna,
Achira,
Kapacho
oder Australische Pfeilwurz
genannt. 'Canna' bedeutet auf lateinisch 'Rohr'.
Die Pflanze wurde im 16. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa
eingeführt. Da man meinte, sie käme aus Indien, bekam sie
fälschlicherweise den Namen 'Indica'. Sie wird als Zier- und
Nutzpflanze angebaut und kann in frostfreien Lagen auch verwildern.
Herkunft:
Tropische und subtropische Gebiete
von Mittel- und Südamerika
Boden und
Standort:
Das Blumenrohr
ist eine typische Sumpfpflanze, die feuchte und nährstoffreiche
Böden in sonniger bis vollsonniger Lage bevorzugt.
Blütezeit und Blütenfarbe:
rot, rosa, gelb und orange von Juni bis Oktober
Habitus:
Die Canna Indica ist eine ausdauernde
Staudenpflanze, die bis zu 4 Meter hoch werden kann, meist jedoch
zwischen 80 und 150 cm. Sie wächst unverzweigt. Die
vielem auffälligen, asymmetrischen, dreizähligen, zwittrigen Blüten
an der Spitze der Pflanzen werden bis 15 cm lang und stehen in Rispen oder kurzen Trauben
mit drei an der Basis verwachsene Kronblättern. Drei meist grüne Kelchblätter
umschließen 4 – 6 Staubblätter. Die drei Fruchtblätter sind zu einem
unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten,
im Ursprungsland durch Kolibris.
Die oberirdischen
Pflanzenteile wild wachsender Cannas sterben im Winter ab und
treiben im nächsten Jahr aus den im Boden verbleibenden Rhizomen neu aus.
Die Pflanze ist nicht
frostfest! Deshalb ist in unseren Breitengraden in wärmeren Gebieten
ein Winterschutz erforderlich. Ansonsten müssen die Rhizome aus dem
Boden genommen, und frostfrei und trocken gelagert werden. Nach den
Eisheiligen dürfen sie wieder ins Freie.
Blattwerk und Laub:
ei-lanzettförmige bis längliche Blätter, Mittelrippe mit daraus
entspringenden parallel verlaufenden Blattnerven. Die Blätter sind
wechselständig angeordnet, Stängel umfassend und erreichen eine Länge
von 40 - 60 cm. Die Blattfarbe reicht von grün (Wildpflanze) bis bronze,
ist z.T. auch gestreift.
Früchte und
Samen:
Aus den 3
Fruchtblättern entwickelt sich nach einer Befruchtung eine
3-kammerige ca 3 cm große Kapsel mit unterschiedlich vielen
eiförmigen Samenkörnern drin. Sie besitzt eine mit weichen Stacheln
besetzte Oberfläche, die erst grün, und dann bei Erreichen der
Fruchtreife, ca 8 Wochen nach der Blüte, braun wird und aufplatzt.
Die Samenkörner sind dann dunkelbraun und glänzend, sortenabhängig
ca 5 mm groß.
Nutzung:
Die Rhizome können roh oder
gekocht gegessen werden und enthalten eine leicht verdauliche Stärke.
Die Blätter werden wie Bananenblätter zum Einwickeln von
Lebensmitteln oder als Viehfutter verwendet. Auf alten
südamerikanischen Töpferwaren (ca 2500 v.Chr.) wurden Bilder davon
gefunden. Da die Canna sehr langsam wächst spielt sie als
Lebensmittel kaum noch eine Rolle. Erhältlich ist die aus den
Rhizomen gewonnene Stärke eigentlich nur noch in Australien als
'Queensland Arrowroot'.
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